13/11/09

Rilke: Tú, Dios cercano

RILKE: «DU, NACHBAR GOTT», 1905 | TRAD: J.R. GALLO, 2009

Tú, Dios cercano, si a veces yo
en medio de la noche a golpes llamo,
es porque apenas te oigo respirar
y sé que estás solo en tu cuarto.
Y si algo pides, no hay nadie
para acercarte a tientas de beber.
Yo atiendo siempre. Haz una señal.
Estoy muy cerca.

Nos separa una delgada pared,
y es puro azar, pues podría ser
que a una voz de tu boca o la mía
cayera
sin el menor estrépito.

   Con imágenes tuyas fue construida.

Y son imágenes fuera de ti, como nombres.
Y si llegara la luz a arder en mí,
con la que te reconoce mi ser,
rebosaría fulgente de sus bastidores.

Y mis sentidos, que flaquean pronto,
siguen sin hogar y privados de ti.






Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manchesmal
in langer Nacht mit hartem Klopfen störe, –
so ists, weil ich dich selten atmen höre
und weiß: Du bist allein im Saal.
Und wenn du etwas brauchst, ist keiner da,
um deinem Tasten einen Trank zu reichen:
Ich horche immer. Gieb ein kleines Zeichen.
Ich bin ganz nah.

Nur eine schmale Wand ist zwischen uns,
durch Zufall; denn es könnte sein:
ein Rufen deines oder meines Munds –
und sie bricht ein
ganz ohne Lärm und Laut.

   Aus deinen Bildern ist sie aufgebaut.

Und deine Bilder stehn vor dir wie Namen.
Und wenn einmal das Licht in mir entbrennt,
mit welchem meine Tiefe dich erkennt,
vergeudet sich als Glanz auf ihren Rahmen.

Und meine Sinne, welche schnell erlahmen,
sind ohne Heimat und von dir getrennt.


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